Reaktionen und Rezensionen


Peter Nowak in Jungle World Nr. 13/2013

Anders als in vielen anderen Schriften über Haus­projekte handelt es sich keineswegs um eine Publikation, in der sich ehemalige Besetzer wehmütig an die gute, alte Zeit erinnern und die Repression beklagen. Vielmehr ist der Band ein Geschichtsbuch über die radikale Linke der vergangenen 15 Jahre. Denn »das besetzte Haus«, wie es auf Flugblättern immer genannt wurde, war nie nur ein Wohlfühlort für Unangepasste. +lesen+

Jan in Proud to be punk, Nr. 18

Angereichert mit zahlreichen Bildern sowie einer Chronik (...) verschmelzen hier zwei Geschichtsbücher, deren Ausgangspunkte zwar über 50 Jahre voneinander getrennt liegen, sich letztendlich aber dennoch stetig berühren – auf der einen Seite eine Firma, die effektiv zur Vernichtung von Leben beigetragen hat, und auf der anderen Seite ein facettenreiches Hausprojekt, welches das Leben bejahte, es einforderte, aber dabei dennoch nie die diesem Boden innewohnende Verantwortung aus den Augen verlor. Ein verdammt wichtiges Buch... +lesen+

Bruno in CEE IEH Newsflyer des Conne Island, Leipzig, Nr. 201

Durch den redaktionellen Ansatz, den Charakter des Buches auf Basis von Zuschriften entstehen zu lassen, bildete sich folglich eine sehr heterogene Melange aus Artikeln. Die bereits erwähnten längeren Texte zur Geschichte des Areals sowie zur Struktur der Besetzung werden von vielen kleinen Anekdoten gut ergänzt. (...) Dadurch gewinnt das Buch gewissermaßen einen autobiografischen Stil, der die Heterogenität des Projektes gut widerzuspiegeln scheint. +lesen+

Ulrich Peters in Kritisch lesen, Nr. 26 "Gedenkpolitik: Zwischen Mythos und Kritik"

Wie kann die Auseinandersetzung der radikalen Linken in einem solchen Kontext vonstattengehen? Auf diese Frage liefert der Band zwar keine abschließenden Antworten, jedoch äußerst interessante Einblicke in Perspektiven, aber auch Fallstricke.(...) Die in dem Buch dargestellten Beiträge regen zu dieser Auseinandersetzung an und vermitteln darüber hinaus einen lebendigen Einblick in linke Subkultur, womit die Herausgeber_innen den Ansprüchen der Besetzer_innen gerecht werden. Hier wird nicht nur zurückgeschaut und sich erinnert, sondern ein Blick nach vorne gewagt. +lesen+

Jan in Trust Nr. 158

Der wackere Graswurzelrevolution-Verlag hat hier eine beeindruckende Materialfülle bezüglich der Geschichte der Erfurter Firma Topf & Söhne und der Firmengelände-Besetzung herausgegeben. +lesen+

Alexander Platz in hEft für literatur, stadt und alltag, Nr. 31

Dokumentiert sind in der Broschüre zum einen verschiedene Aspekte des Alltags eines selbstverwalteten Projektes zwischen Plenum, Party und Hundekacke, zum anderen aber auch wichtige theoretische Diskurse, die geführt wurden (...). Gleich ein ganzes Kapitel ist der Geschichte des Topf&Söhne-Geländes gewidmet. (...) Am Ende legt man das Buch mit sehr viel Wehmut aus der Hand. Wehmut darüber, daß dieses Projekt nicht mehr existiert. Und Wehmut darüber, was dieser Stadt damit verloren ging. +lesen+

Dirk in Plastic Bomb, Nr. 81

Das Buch handelt von der Idee zur Besetzung bis zur Räumung und lässt in vielen kleinen Kapiteln ehemalige Bewohner und Sympathisanten zu Wort kommen, was die ganze Sache sehr lebendig wirken läßt. (...) Ich persönlich könnte mir nach der Lektüre echt in den Allerwertesten beißen nie dort gewesen zu sein. +lesen+

justus in feierabend - libertäres Monatsheft aus Leipzig, Nr. 46

Die Form der Texte ist vielfältig. Analytisches wechselt sich mit persönlichen Rückblicken und Interviews ab. So entsteht nach und nach ein Gesamtbild der verschiedenen Fraktionen und Individuen, die das Haus belebten.(...) Und ganz nebenbei wird so auch ein Stück Bewegungsgeschichte geschrieben, spiegeln sich in der Geschichte des Hauses die großen Debatten der letzten zehn Jahre wieder. (...) Dieses Buch ist ein würdiger, bewegender vielschichtiger komischer, chaotischer, wütender und natürlich auch etwas wehmütiger Nachruf auf ein Projekt, das in dieser Form sicher einzigartig war. +lesen+

Andreas Blechschmidt in Analyse und Kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis vom 16.11.2012

Insgesamt ist das Buch der gelungene Versuch, einen Teil linker Bewegungsgeschichte zu schreiben. Offene Fragen sind weniger den AutorInnen anzulasten; sie spiegeln eher den Stand der Bewegung wider. +lesen+

Bernd Hüttner auf http://thueringen-links.de

In mehreren Artikeln wird sowohl die Geschichte der Firma wie die vielfältigen Aktivitäten der BesetzerInnen dokumentiert. Diese stoßen immer wieder, zum Beispiel anhand des Topos der "deutschen Wertarbeit", auf die schwierige Frage des Verhältnisses von Nationalsozialismus und Kapitalismus. (...) Durch das mit über 200 Fotos reichhaltig illustrierte Buch entsteht ein sehr plastisches Bild, das von der Spannung zwischen dem linksradikalen Alltag sowie der historischen Bedeutung des Ortes lebt - und den jeweiligen Umgang damit schildert. +lesen+

Dirk Teschner in Telegraph 127/128

Am 12. April 2001 besetzte eine Gruppe politisch engagierter Menschen aus Erfurt das ehemalige Firmengelände von „Topf & Söhne“. Das „Besetzte Haus“, „B-Haus“ genannt, wurde 2009 gewaltsam geräumt. Von den acht Jahren Besetzung handelt ein beim Verlag der Graswurzelrevolution erschienenes Buch (...) Die Lücken, die die Räumung des B-Hauses in die politische und kulturelle Szene von Erfurt gerissen hatte, sind bis heute spürbar. +lesen+

Hans Rehfeldt in der Literaturbeilage des Neuen Deutschland vom 9.10.2012

Es war ein ruinöses riesiges Firmengelände, das "Chaoten" - wie die Erfurter Justiz urteilte - besetzten (...). An die antifaschistischen Besetzer erinnert nun ein Bild-Text-Band, weil - wie der Herausgeber Pascal Späth und die Autorin Gesa W. betonen - es wichtig ist, "dem deutschen Normalisierungskurs hinsichtlich der NS-Geschichte zu widersprechen." +lesen+